Vogelkundliche Wanderung mit dem Lions-Club Herbede-Sprockhövel Forts.

Passage am Marker Weg (Foto: R. Steiner, NABU EN)
Passage am Marker Weg (Foto: R. Steiner, NABU EN)

Nach der Begrüßung der Exkursionsteilnehmer durch den Pressebeauftragten der Lions, Bernd Hölkeskamp, ging es vom Nockenberg aus über den durch Hecken, markante Eichen, Wiesen und Weiden sowie kleine Brachflächen gesäumten Marker Weg zunächst in nordwestliche Richtung.

Die Exkursionsteilnehmer zeigten sich überrascht von der großen Anzahl der beobachteten und für diesen Lebensraum typischen Vogelarten. Alle vier heimischen Grasmückenarten, ein Neuntöterpaar, Goldammern und Stieglitze konnten neben weiteren Besonderheiten in der Landschaft beobachtet werden. Hier zeigte sich wieder einmal, dass nur in einer vielfältigen und reich gegliederten Kulturlandschaft die grundsätzlich charakteristischen Arten auch tatsächlich vorkommen.

Der Weg führte weiter durch einen alten und standorttypischen Rotbuchenwald in Richtung Kressiepen/Felderbachtal. Hier konnten einige Wald bewohnende Vogelarten sowohl gehört als auch gesehen werden. Weil der Wald nur extensiv genutzt wird und von daher viele Bäume alt werden dürfen, besteht hier ein guter Lebensraum für die heimischen Spechtarten. Vielfach waren Hackspuren und Höhlen von Schwarzspecht, Grünspecht und Großem Buntspecht zu entdecken.

„Die Bautätigkeit der Spechte nutzt nicht nur ihnen selbst, sondern es profitieren davon auch „Nachmieter“ wie Hornissen, Hohltauben, Kleiber, Meisen, Stare, Waldkäuze, Fledermäuse, Siebenschläfer und viele weitere Arten,“ erläuterte Ralf Steiner die sichtbaren Spuren an den Bäumen.
 
Im Felderbachtal angekommen, konnte die Gruppe Turmfalken, Mäusebussarde und den heimlichen Wappenvogel der Deutschen, den Rotmilan, bei der Nahrungssuche auf den Mähwiesen begleiten und deren eindrucksvolle Flugmanöver in den Aufwinden bewundern.

Vom Felderbachtal aus ging es zurück zum Treffpunkt, wobei man im „Dorf“ noch Mauersegler, Haussperlinge, Rauch- und Mehlschwalben beobachten konnte. Selbst diese einstmals häufigen Arten des Siedlungsraums leiden mittlerweile unter Nahrungs- und Brutplatznot und gehen daher in ihren Beständen merklich zurück. Ralf Steiner wies darauf hin, dass diese Arten besonders auf menschliche Toleranz und Unterstützung angewiesen sind und beschrieb, welche Maßnahmen zu ihrer Förderung sinnvoll sind.

Im Verlauf der Exkursion beantworteten Rüdiger Stock und Ralf Steiner zahlreiche Fragen der interessierten Lions -Club-Mitglieder zum Natur- und Artenschutz. Zudem gaben sie wertvolle Tipps wie z.B. zur naturnahen Gestaltung des eigenen Gartens.

Am Ende der knapp dreistündigen Wanderung blickten zufriedene Exkursionsteilnehmer auf die Artenliste: Sie zeigte 35 verschiedene Vogelarten!