Fledermausexkursion - Forts.

Ein spannendes Objekt zog die Aufmerksamkeit der Kinder besonders auf sich: Voller Bewunderung bestaunten sie das filigrane Bauwerk eines Hornissennestes, das sie in einem ursprünglich für Eulen gedachten Nistkasten entdeckten. Die großen Insekten erreichen es durch die Einflugschneise oberhalb der Tür. Das Hornissennest ist innerhalb von ca. 4 Wochen entstanden und hat eine Größe von ca. 40 cm x 50 cm – somit ist der ursprüngliche "Eulenkasten" zur Hälfte ausgefüllt.
 
Nachdem die Helligkeit des frühen Abends bei Spielen und Erkunden der Umgebung langsam in die Dämmerung überging, konnten die schon gespannten Teilnehmer die Fledermäuse endlich auch in Echtzeit erleben. Mit Detektoren ausgerüstet ging es in den Wald. Sobald sich Fledermäuse im Flug näherten, kündigten die Elektrogeräte schon akustisch ihr Kommen an, noch bevor man die Tiere überhaupt auf ihrer Jagd wahrnehmen konnte. Unter den Exkursionsteilnehmern lauschte auch die Landtagsabgeordnete Ina Blumenthal den Fledermausrufen.
 
Ebenso wie Rüdiger Stock wurde auch Michaela Töns mit Fragen der Kinder zum Verhalten und den verschiedenen Arten der Fledermäuse überhäuft. Die zu den Säugetieren zählenden Flieger leben seit mehr als 50 Millionen Jahren auf der Erde und sind mittlerweile bei uns aufgrund ihrer Seltenheit geschützt.

Sie sind die einzigen Säugetiere, die jemals den aktiven Flug erlernt haben, und das Leben in der Dunkelheit und ihre Fähigkeiten, mit den Ohren zu sehen, sind nur einige Aspekte, die diese Tiere so einzigartig machen. Die Faszination der Teilnehmer zu diesem Thema stieg, je mehr sie selbst über das Leben und Verhalten der „Schönen der Nacht“ kennenlernten.
 
Jedoch haben es die 25 Fledermausarten In Deutschland schwer, denn auch ihre Lebensräume werden durch den Menschen stark eingeschränkt. So bieten beispielsweise sanierte Hausfassaden keine Quartiermöglichkeit mehr für Fledermäuse, durch Abriss alter Gebäude werden Überwinterungsmöglichkeiten entfernt, und die Verwendung von bestimmten Holzschutzmitteln an Fassaden sind nicht für die Nutzung von Spalten im Holzwerk für Fledermäuse geeignet. Insofern ist es hilfreich, wenn Fledermauskästen nicht nur In Wäldern, sondern auch gezielt an Hausfassaden angebracht werden, damit die Tiere möglichst viele Ausweichquartiere nutzen können. Informationen zu Fledermäusen, ihren Lebensraum und den häufigsten Arten in Deutschland sind auch im Internet unter www.nabu.de nachzulesen.

v.l. Lagerfeuer und Stockbrot, die Trafostation mit Nistkästen, Das Hornissennest im Eulenkasten (Fotos: NABU)