Ferienspaß: „Bat-Night“ für Kinder

Fledermaus-Exkursion von der NAJU-Schwelm

Ein Sommerabend am 22.08.2025 im Martfelder Wald: Es ist schon fast ganz dunkel. Und doch harrt eine Gruppe von Eltern, Kindern und Mitgliedern des NABU-Ennepe-Ruhr-Kreis ganz leise in der Nähe des kleinen Teiches. Alle schauen in den in den letzten Rest des Abendhimmels, der zwischen den grünen Baumkronen noch erkennbar ist. Und auf einmal rufen gleich mehrere Kinder: “Da - da vorne fliegt eine!“ Die Rede ist von Fledermäusen.

Die Gruppe hat sich eigens am fortgeschrittenen Abend aufgemacht, um im Wald die „Schönen der Nacht“ zu entdecken, zu beobachten und Wissenswertes über sie zu erfahren. Rüdiger Stock, Fledermausexperte des NABU EN, weiß, was die Kinder interessiert, erklärt Vieles über die nächtlichen Flieger und zeigt zu Beginn der Veranstaltung Bilder und kleine Nachbildungen der Zwergfledermaus, dem Großen Mausohr und der Wasserfledermaus. Auch Gewichtsvergleiche der unterschiedlichen Arten können die Kinder und ihre Eltern selbst anhand von mitgebrachten Mustern erspüren. Ein Spiel, bei dem ein Kind die Fledermaus und ein anderes eine Motte mimt, sorgt für ein gutes Gruppenklima.

 

Mit dem Wissen, dass Fledermäuse zu den Säugetieren zählen, dass sie Winter- und Sommerquartiere und Wochenstuben benötigen und sich in der Nacht dem Jagen von Fluginsekten dank ihrer Fähigkeit des Echolots widmen, geht die Gruppe in den Wald, um die kleinen Flugkünstler in Echtzeit zu erleben.

 

Fledermäuse setzen Ultraschallwellen frei. Insekten oder auch Hindernisse reflektieren diese Wellen, und diese „Echos“ nehmen die Fledermäuse wiederum wahr. Das geschieht alles blitzschnell und für Menschen nicht erfassbar. Hilfreich ist daher ein sogenannter „Bat-Detektor“, ein kleines elektronisches Gerät, das die Echolot-Signale einer nahenden Fledermaus erkennt und sie mit Tönen für den Menschen hörbar macht. So wird die Stille am Teich schnell durch ein hektisches Tackern aus dem Gerät unterbrochen, wenn sich eine Fledermaus nähert. Große und kleine Beobachter sind fasziniert von diesem nächtlichen Erlebnis, denn zu dieser Stunde fliegen die Fledermäuse nicht nur zahlreich, sondern auch sehr nahe an den Exkursionsteilnehmenden vorbei, was für begeisterte Ausrufe sorgt.

Diese Fledermaus-Exkursion war eine der beiden Ferienveranstaltung der NAJU-Schwelm, einer Naturschutzjugendgruppe des NABU im Ennepe-Ruhr-Kreis e.V.

NAJU-Gruppen werden bereits in anderen EN-Städten wie Sprockhövel, Gevelsberg und Herdecke angeboten, und seit Februar gibt es sie nun auch in Schwelm. Alle 14 Tage treffen sich rund 10 Kinder im Alter von 7 bis 11 Jahren mit den Begleitern des NABU, um gemeinsam und mit allen Sinnen die Natur spielend zu erleben. In den 1,5 Stunden im Wald wird gespielt, getobt und gelernt – dies aber ganz freiwillig und außerschulisch. Bei jedem Treffen steht zudem ein anderes spannendes Thema im Vordergrund. Mal heißt es, Nüsse wie ein Eichhörnchen zu verstecken und sie wiederzufinden, mal gibt’s Meisenknödel-Aktionen für die Wintervögel, Klettern an Seilen oder das Lauschen nach Vogelstimmen. Die Kinder haben oft ihre ganz eigene Beobachtungsgabe und verweisen auf Besonderheiten an Blättern, finden Pilze oder erzählen von Erlebnissen mit kleineren Insekten.

Da die NAJU-Gruppe mit viel Spaß unterwegs ist und die Ferien so sehr lang waren, gab es im Juli und August zwei zusätzliche Termine als Ferienspaß. Und im September geht es regulär weiter. Eine gute Nachricht für alle, die auch Interesse am Mitmachen haben: Es gibt in der NAJU-Gruppe Schwelm noch einige wenige freie Plätze für Kinder im Alter von 7 bis 11 Jahren. Bei Interesse geben Renate Zaiß (r.zaiss@nabu-en.de) oder Hendrik Wölper (h.woelper@nabu-en.de) vom NABU-EN gerne Auskunft.


Streuobstwiesentag in Gevelsberg

Bestes Frühlingswetter am „Tag der Streuobstwiese“ im Gevelsberger Stefansbachtal (Foto: NABU)
Bestes Frühlingswetter am „Tag der Streuobstwiese“ im Gevelsberger Stefansbachtal (Foto: NABU)

Am 26. April 2025 fand der „Tag der Streuobstwiesen“ statt, der auch im Stefansbachtal in Gevelsberg gefeiert wurde. Zu dieser Gemeinschaftsveranstaltung luden der NABU Ennepe-Ruhr-Kreis e.V., die Zukunftsschmiede Gevelsberg e.V., der Heimatverein und die Stadt Gevelsberg zu einem kleinen Fest mit all‘ denjenigen ein, die hier in der jüngeren Vergangenheit einen Obstbaum zu Hochzeiten, Geburtstagen oder zum Gedenken gepflanzt hatten. Der Zeitpunkt war gut gewählt, passten doch das Frühlingswetter und die Hochsaison der Obstbaumblüte genau zu diesem Anlass. Entsprechend groß war auch die Beteiligung der Gäste, die sich über Naturthemen austauschen und an einem reichhaltigen Kuchen- und Snack-Büfett stärken konnten. Auch gab es den beim NABU selbstgepressten Apfelsaft aus der letzten Ernte der regionalen Apfelbaumwiesen.

Einer der Höhepunkte dieses Nachmittags – neben dem geselligen Miteinander - war die Enthüllung der nagelneuen Infotafel an dieser Wiese, die von Bürgermeister Claus Jacobi, Annette Bußmann von der Zukunftsschmiede und Dr. Pit Städtler vom NABU EN feierlich enthüllt wurde. Leider fehlte aus Krankheitsgründen die „gute Seele“ der Zukunftsschmiede, Gustav-Adolf Schmidt, der sonst traditionell bei einer Baumpflanzung auf einem Tablett Gläser mit schmackhaften Obstgetränken anbietet.

Bereichert wurde die Veranstaltung zudem noch durch die Naturgartenexpertin des NABU, Constanze Gouveia Wohlfahrt, die Infomaterial und selbstgezüchtete heimische Pflanzen für die Gäste mitbrachte und unterstützt wurde von ihrer Tochter Charlotte.