Vorstellung der Wildbienenstation „Am Rennebaum“

(v.l.:) Sabine Noll, Bürgermeisterin der Stadt Sprockhövel, Daniel Rasche, Vorstand der Sparkasse Sprockhövel, Dr. Pit Städtler, 1. Vorsitzender NABU-Ennepe-Ruhr-Kreis e.V., Dr. Peter Roos, NABU-Mitglied und Rüdiger Stock, NABU-Ortsbeauftragter Sprockhövel (Foto: A. Peter/NABU-EN)

August 2021. Auf dem Areal des ehemaligen Haßlinghauser Bahnhofs befindet sich seit einigen Jahren eine über 1 Hektar große Ausgleichsfläche, die dem Naturschutz dient. Betreut wird sie von Mitgliedern der NABU-Gruppe Sprockhövel. Als ein weiterer Beitrag zur Unterstützung der Artenvielfalt wurde hier eine neue Wildbienenstation aufgestellt.

Rüdiger Stock, NABU-Ortsbeauftragter Sprockhövel, dankte Bürgermeisterin Sabine Noll und Daniel Rasche, Vorstand der Sparkasse Sprockhövel, die beide dieses Projekt gerne mit unterstützt hatten.  Eine Spende der Sparkassenstiftung ermöglichte den Bau und die Montage der Nisthilfe. Gleichzeitig zeichnete die Stadt Sprockhövel dieses gesamte ökologische Areal als Klimaschutzprojekt aus.
„Was wie eine eingezäunte Brache aussieht, ist ein überaus ökologisch wertvoller Bereich, denn sowohl die Struktur des Bodens als auch die darauf wachsenden Pflanzen bieten nicht nur Wildbienen, Schmetterlingen und anderen Insekten, sondern auch Reptilien und Vögeln einen unschätzbaren zusätzlichen Lebensraum“, erläuterte Rüdiger Stock die Besonderheiten dieses Areals.

Dr. Pit Städtler, 1. Vorsitzender des NABU-Ennepe-Ruhr-Kreises e.V. hob hervor, „dass solche Brachflächen ökologisch unschätzbar wertvoll sind – gerade im Hinblick auf die zunehmende Anzahl von versiegelten Flächen in Städten oder auf die intensiv und ökonomisch statt ökologisch ausgerichtete Landwirtschaft.“
Hier auf der Grünfläche zwischen dem vielbefahrenen Radweg entlang der ehemaligen Bahntrasse und der B 234 in Haßlinghausen wachsen zahlreiche Gräser, Wildblumen und Birken. „Der Untergrund weist noch Reste des ehemaligen Bahnhofes Haßlinghausen mit Steinen, Schotter und Mauerresten auf, über denen sich im Laufe der Jahre unterschiedliche Pflanzen angesiedelt haben, die einen nährstoffarmen Boden bevorzugen. Die auf der Fläche befindlichen Steinhaufen bieten z.B. Eidechsen, Schmetterlingen und Insekten weiteren Unterschlupf und fördern damit das Angebot eines vielseitig nutzbaren Lebensraumes“, erläuterte der Biologe Dr. Peter Roos. Flächen dieser Art, über ein größeres Gebiet verteilt, sind auch als „Trittsteine“ für Insekten anzusehen, die sich auf ihrem Flug hier regenerieren oder auch ihre Brut absetzen.

 

Der große und mit vielen Details gefertigte neue Wildbienenstand entstand in der NABU-eigenen Werkstatt in Ennepetal.  Die Wintermonate, in denen aufgrund des Wetters und der Corona-Maßnahmen kaum Veranstaltungen des NABU Ennepe-Ruhr-Kreis stattfinden konnten, nutzten Heinz Schmiers, Walter Heinlin und Bernd Rittig für handwerkliche Arbeiten dieser Art.

Die Einzelteile des stabilen Gestells der Haßlinghauser Wildbienenstation sind zum großen Teil aus Lärchenholz. Die auf die Wand aufmontierten und unterschiedlich gestalteten Holz-Bauteile mit gebohrten Röhren dienen Wildbienen zur Brutablage. Als kreatives Markenzeichen ordneten die Erbauer in einem der Hölzer die Bohrungen für die Brutlöcher in Form des Schriftzuges „NABU“ an.


Im Mai 2021 begannen die NABU-Aktiven mit dem Einlassen von zwei Beton-Fundamenten in das Erdreich. Die gesamte Erstellung und Montage der Insekten-Behausung erforderte über 40 Arbeitsstunden, die sich jedoch für das Wohl der Wildbienen lohnen: Im Laufe des Jahres dienen die unterschiedlich großen Röhren mehreren Wildbienenarten zur Brutablage und der geschützten Entwicklung der Larven. Die Pflanzen auf der nährstoffarmen Fläche liefern zudem ein reichhaltiges Nahrungsangebot – nicht nur für Insekten.


Weitere Informationen gibt Rüdiger Stock, NABU-Ortsbeauftragter Sprockhövel, Tel.: 02324/74666

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Fotos: NABU