Aufgrund der reichhaltigen Vogelwelt sind die Schönungsteiche am Rocholz seit Jahren im Früh- und Spätwinter Ziel vogelkundlicher Wanderungen des Gevelsberger Heimatvereins e.V. und des NABU Ennepe-Ruhr-Kreis e.V. Für die Exkursionen ist das Engagement von Dr. Hans Feld vom Heimatverein und Bernd Jellinghaus für den NABU EN hervorzuheben, die diese lange Jahre mit ihrem Fachwissen geleitet haben.
Im Zuge dieser Veranstaltungen wurde immer wieder die Idee geäußert, eine regengeschützte Beobachtungsmöglichkeit einzurichten.
Im Oktober diesen Jahres konnten der NABU EN und der Gevelsberger Heimatverein die Errichtung eines Vogelbeobachtungsstandes durch die Unterstützung des Ruhrverbandes und der Stadt Gevelsberg sowie die finanzielle Förderung über den Verfügungsfonds Berge-Knapp und Vogelsang aus dem Bund-Länderprogramm „Stadtumbau West“ angehen.
Mit der Konstruktion und dem Bau wurde der Kettensägekünstler und Schreiner Rainer Sprenger beauftragt. Zur Vorbereitung und zum Aufbau des Beobachtungsstandes waren zusätzliche helfende Hände vom NABU EN und vom Gevelsberger Heimatverein vor Ort.
Die Schönungsteiche am Rocholz in Gevelsberg sind durch ihre Gestaltung kaum mehr als Bestandteil einer abwassertechnischen Anlage zu erkennen, sondern werden meist nur als Gewässer mit einer Vielzahl verschiedener Wasservögel wahrgenommen. So können hier ganzjährig viele verschiedene Entenvögel wie Stockenten, Krickenten, Reiherenten, Höckerschwäne, Gänse, Zwergtaucher, Bläss- und Teichrallen, Graureiher, Kormorane, der schillernde Eisvogel und viele weitere Vogelarten beobachtet werden. Im Winter finden sich dazu Wintergäste aus nördlichen Gefilden ein.
In Form von Infotafeln im Bereich des Beobachtungsstandes wird ein Einblick in die Geschichte des Ortes und die Vogelwelt an den Schönungsteichen gegeben.
Kurzporträt
Verbreitung und Lebensraum
Die Krickente ist in Nord-Eurasien vom Atlantik bis zum Pazifik heimisch. In NRW hat sie ihren Verbreitungsschwerpunkt in den ehemaligen Moor- und Venngebieten entlang der niederländischen und
niedersächsischen Landesgrenze. Zum Brüten und Leben bevorzugt sie seichte Binnengewässer, Heide- und Moorseen sowie verschilfte Moor- und Wiesengräben.
Der Flussuferläufer ist ein eher seltener Gast an den Schönungsteichen, weil er als Watvogel flache Flussuferbereiche bevorzugt, die wechselnd überschwemmt werden.
Der Zwergtaucher ist das ganze Jahr über an den Gevelsberger Schönungsteichen zu beobachten.
Kurzporträt
Verbreitung und Lebensraum
Der Graureiher lebt im gesamten Eurasien, außerdem in Süd- und Ostafrika mit Ausnahme von Tundren, Wüsten, Steppen und Hochgebirgen. In Mitteleuropa ist er ein häufiger Brutvogel. Er brütet meist
in gewässernahen Gehölzgruppen und sucht auf Äckern und Wiesen sowie in flachen Gewässern nach Nahrung.
Kurzporträt
Die Teichralle nutzt die Teiche das ganze Jahr über als Lebensraum. Ab April kann man sie sogar mit ihrem Nachwuchs beobachten. Sie kommt jedoch in deutlich geringerer Anzahl vor, als die nahe
verwandte Blessralle.
weiterlesen...
Kurzporträt
Auf allen Süßgewässern ruft das Blässhuhn uns sein lautes „tück“ entgegen. Besonders im Frühjahr zur Balzzeit macht es durch heftige Revierkämpfe auf sich aufmerksam. Der schwarze Wasservogel mit
der auffälligen Blässe und den langen Zehen gehört zu den Rallen und ist somit näher mit Kranichen verwandt als mit Hühnern. Die Ralle ist 36 bis 42 cm groß und ist ganzjährig bei uns in
Gevelsberg zu beobachten. Sie schwimmt mit ruckenden Kopfbewegungen.
Kurzporträt
Die ägyptische Nilgans ist mittlerweile auch in unserer Region ein häufig gesehener Wasservogel. Die Halbgans kann man immer häufiger auch in Gevelsberg sehen. Mit ihrem exotischen Aussehen ist
sie ein Hingucker an jeder Wasserfläche. Es gibt 5000-7500 Brutpaare in Deutschland mit zunehmendem Bestand. Beim Brutplatz ist die Nilgans nicht wählerisch. Man findet ihre Nester in
Storchenhorsten oder auf Brückenpfeilern. Sie kann das ganze Jahr über beobachtet werden.
Kurzporträt
Ihren Namen verdankt diese kleine Tauchente dem charakteristischen langen Schopf am Hinterkopf, ähnlich einem Reiher. Nach der Stockente ist die Reiherente in Deutschland mittlerweile die
zweithäufigste Ente. Im Winter trifft man sie in sehr großer Zahl an, da dann weitere Reiherenten zum Überwintern zu uns kommen oder an den Küsten rasten. Die Reiherente ist in ihrem Bestand
nicht gefährdet. In Deutschland gibt es 21.000-31.000 Brutpaare. Sie hat eine Größe von 40-47 cm und eine Flügelspannweite von 65-72 cm. Der Wasservogel ist ganzjährig zu beobachten und an dem
charakteristischer Schopf und den gelben Augen gut zu erkennen.